Skripte zur Podcast Folge

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Folge 100: Die KHG Augsburg

Was ist die KHG? Wer sich das fragt, findet hier Antworten. Und wenn ihr Dienstagabend noch nichts vorhabt, lohnt sich das Hören doppelt: Seid gespannt!

Tagung

Eine Idee wird gefördert

Brainstorming: viele Ideen, aber wenig Brauchbares

Internationalisierung und neue Medien – eine Kombination, die sich ausbauen lässt. Warum nicht ein Podcast-Angebot für internationale Studierende am Hochschulstandort Augsburg entwickeln, das bei der Orientierung im Studienalltag hilft und bereits in der Produktion den Integrationsgedanken stärkt? Gesagt, getan – aus der Idee wurde ein Antrag, und der gefiel der Jury des Deutsch Akademischen Austausch Dienstes so gut, dass sie nur allzu gern Fördergelder aus der Förderlinie PROFIN (Programm zur Förderung der Integration ausländischer Studierender) bewilligte. Das Studentenwerk Augsburg und das Institut für Medien und Bildungstechnologie werden nun für zwei Jahre mit Mitteln des BMBF bei der Umsetzung der Idee unterstützt.

Zum Projektstart lud der DAAD zur Tagung nach Berlin. Neben Vorträgen und Arbeitsgruppen rund um das Thema Integration gab die Tagung viel Raum für Austausch mit anderen Projektkoordinatoren. Die Palette der PROFIN-Projekte ist breit gefächert und reicht von interkulturellen Trainings und Mentorenprogrammen bis hin zu Filmprojekten – ein Podcast-Angebot ist bisher nicht dabei. Eine Herausforderung für uns und eine spannende Aufgabe für die nächsten zwei Jahre!

Neue Impulse für die internationale Arbeit an Hochschulen: die PROFIN-Tagung

Platz für angeregte Diskussionen in der Berliner Kalkscheune

Bereits zum zweiten Mal seit Beginn der Projektarbeit stand diesen Sommer eine Tagungsreise nach Berlin an, wo wir uns mit den Initiatoren und Beteiligten anderer Projekte aus der Förderlinie PROFIN austauschen konnten. Der Deutsch Akademische Austausch Dienst (DAAD) hatte zur PROFIN-Zwischenbilanztagung in die Berliner Kalkscheune geladen und stellte, wie bereits im letzten Jahr, ein spannendes zweitägiges Tagungsprogramm bereit.

Im Fokus der Gastvorträge von Regierungsdirektorin Eva Norney und Prof. Dr. Yasemin Karakaşoğlu von der Universität Bremen stand neben aktuellen Entwicklungen der Internationalisierung an Hochschulen vor allem das im Wandel befindliche Integrationsverständnis: Galt früher noch ein eher defizitorientiertes Integrationskonzept, nach dem man internationale Studierende als hilfsbedürftig wahrnahm und ihnen deshalb umfassende Betreuung zuteil werden ließ, so setzt man in der heutigen internationalen Arbeit zunehmend auf ein kompetenzorientiertes Konzept: Begleitung statt Betreuung heißt hier das Stichwort – Akademische Auslandsämter und andere Betreuungsstellen setzen, so auch der Tenor unter den Tagungsteilnehmern, zunehmend auf bedarfsorientierte Angebote, die internationale Studierende je nach eigenem Bedarf individuell wahrnehmen können.

In Umkehrung der defizitorientierten Sichtweise ging es in einem der zahlreichen Tagungsworkshops darum, wie vorhandene Potenziale internationaler Studierender erkannt und eingesetzt werden können. Eine spannende Frage, die rege diskutiert wurde – neben kultureller Perspektivenvielfalt, landeskundlichen Kenntnissen und der Fähigkeit zur Anpassung an fremde Bildungssysteme (z.B. Umstellung von Frontal- zu Projektunterricht) wurden vor allem die Sprachkenntnisse als wichtiges Potenzial mit vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten identifiziert. Ein Aspekt, dem auch bei student.stories zentrale Bedeutung zukommt: Internationale Studierende können ihre Heimatsprache in die Projektarbeit einbringen und Drehbücher übersetzen und einsprechen – dieses Angebot wird, wie die bisherigen Erfahrungen zeigen, mit Begeisterung angenommen. Von Informationen in diversen Fremdsprachen profitieren nicht nur andere internationale Studierende; auch die Hochschule kann auf diesem Wege die Attraktivität des eigenen Standorts für Studieninteressenten aus dem Ausland erhöhen. Die Potenziale internationaler Studierender im Blick zu haben und auch die Studierenden selbst für ihre Fähigkeiten und Kompetenzen zu sensibilisieren ist, so ein Ergebnis der gemeinsamen Diskussionen, ein sicherlich noch ausbaufähiger Aspekt der internationalen Arbeit an Hochschulen.

Die PROFIN-Tagung bot Gelegenheit für intensiven Austausch mit anderen Projektinitiatoren – auch wenn aufgrund der Vielzahl der aktuell geförderten Projekte leider kein Raum zum Kennenlernen aller Projekte blieb. Neben neuen inhaltlichen Impulsen für die Arbeit mit internationalen Studierenden nehmen wir auch eine interessante Erkenntnis mit: student.stories hat im Gros der Projekte eine ziemliche Sonderstellung. Unter den aktuell über 100 geförderten Projekten aus drei Ausschreibungsjahren sind generell nur wenige Medienprojekte vertreten, die tatsächliche Beteiligung internationaler Studierender am Prozess der Medienproduktion ist bei student.stories weitgehend einzigartig. Auch der konzeptionelle Grundgedanke der Integration durch Projektarbeit wird in nur wenigen anderen Projekten – wie dem Service Learning-Programm „International. Engagiert. Studiert“ der MLU Halle-Wittenberg – verfolgt. Viele Projekte setzen stattdessen auf Tutoren/Buddy-Programme, fachliche und überfachliche Lehrangebote zum Studieneinstieg oder die Schaffung von Begegnungszentren zum interkulturellen Austausch. student.stories ist also im wahrsten Sinne des Wortes ein Modellprojekt – was die Erfolge, die wir in der bisherigen Projektarbeit erzielen konnten, noch wertvoller macht.

Neben Workshops und Diskussionsrunden im Plenum ging es auf der Tagung auch um die Zukunftsperspektiven aktuell geförderter Projekte – schließlich laufen etliche Förderungen bald aus, das Fortbestehen der Projekte ist meist ungewiss. Auch wir von student.stories müssen uns bald Gedanken über die Verstetigung machen, denn die Hälfte des Förderzeitraums ist bereits erreicht und in einem Jahr sollte das Projekt auf möglichst eigenen Beinen stehen. Die PROFIN-Linie, wird, soviel steht DAAD-seitig bereits fest, leider nicht mehr weitergeführt – in Planung sind aber andere, von der inhaltlichen Ausrichtung her nicht weniger spannende Förderlinien: zum Beispiel mit einem besonderen Fokus auf die Übergangsphase internationaler Studierender vom Studium in den Beruf. Wir werden zukünftige Ausschreibungen auf jeden Fall im Auge behalten – vielleicht ergeben sich ja für das imb und das Studentenwerk Augsburg aus diesem Kontext wieder Perspektiven und Ideen für neue, zukünftige Projekte.

student.stories zu Gast bei internationaler Tagung

Die Ruhr-Universität Bochum war Veranstaltungsort der Tagung

Die Tagung „Teaching is touching the future: from vision to practice“ in Bochum beschäftigte sich mit der Fragestellung, wie Lehren und Lernen unter durch den Bologna-Prozess veränderten Rahmenbedingungen gestaltet werden kann. Internationale Anschlussfähigkeit und eine heterogene Studierendenschaft sind Herausforderungen, die Lehre der Zukunft meistern muss, damit für alle bestmögliche Lern- und Arbeitsbedingungen bestehen können. Während an vielen Hochschulen derzeit Visionen, Mission Statements, Leitbilder oder Zukunftskonzepte für die Lehre formuliert werden, ging es bei der Tagung in Bochum um die praktische Umsetzung im Hochschulalltag und einen Erfahrungsaustausch unter den Tagungsteilnehmern. student.stories präsentierte sich als in einem wettbewerblichen Verfahren von einer fünfköpfigen Jury ausgewähltes Praxisbeispiel für die co-curriculare Lehre über Fachgrenzen hinweg mit internationaler Ausrichtung.

In seinem Eröffnungsvortrag betonte der renommierte Bildungsforscher Prof. Dr. Hans N. Weiler, dass gute Lehre auf ganzheitlichen Konzepten basiert, die alle Bereiche und Einrichtungen von Hochschulen einschließt. Dies wurde auch in Workshops von den Tagungsteilnehmern mit unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen betont. student.stories als fachübergreifendes Angebot entspricht einer Kernforderung vieler Tagungsbeitragenden insofern, dass vielfältige Lerninhalte bei einer spannenden Projektarbeit im internationalen Kontext vermittelt werden – die Rückmeldungen der Projektteilnehmerinnen und Projektteilnehmer bestätigen das.